NRW kann reichlich auftischen!

Auch wenn durch die allzeit zur Verfügung stehende Vielfalt an Essbarem der Stellenwert der täglichen Nahrungsaufnahme heutzutage nicht immer deutlich wird: Die Zubereitung von Lebensmitteln bildet seit Jahrtausenden die Grundlage unserer Existenz. Mit der Entwicklung des Homo sapiens hat sich auch eine lokal und regional unterschiedliche Esskultur ausgeprägt: Bis heute werden erprobte Rezepturen von Generation zu Generation vererbt und weiterentwickelt. Ernährungsgewohnheiten und Nahrungsprodukte bilden einen wesentlichen Bestandteil der kulturellen Identität einer Region und stellen somit einen überaus bedeutenden Standortfaktor dar.

Nordrhein-Westfalen kann kulinarisch reichlich auftischen. Über den westfälischen Pumpernickel hat sich bereits der päpstliche Abgesandte während der vierjährigen Verhandlungen zur Beendigung des Dreißigjährigen Krieges (Westfälischer Frieden, 1648) ausgelassen. Im Lippischen wie in Ostwestfalen, im Münsterland, Sauerland und Rheinland zeugen zahlreiche Spezialitäten von einer authentischen und traditionsreichen Esskultur. Von den 40 umsatzstärksten deutschen Unternehmen im Ernährungsgewerbe haben rund ein Drittel ihren Sitz in NRW. Die Nahrungs- und Genussmittelindustrie stellt mit den Großunternehmen und über 1.000 kleinen und mittelständischen Betrieben, mit Handwerk und Handel, zahlreichen Zulieferern, Wissenschaft und Forschung einen der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren unseres Bundeslandes dar.

NRW besitzt damit eine Vielzahl hochwertiger Produkte mit Potenzial zu nationalem und internationalem Ansehen. Paradoxerweise gelten weltweit bayerische Weißwürste, Bier und Knödel als typisch deutsche Spezialitäten. Eine nachhaltige Imagestärkung tut Not. Mit nrw tischt auf. Der Kongress. wird ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung getan: Erstmals kommen Entscheider aus allen Sparten der Ernährungsbranche an einen Tisch. Die Initiatoren, die nordrhein-westfälische Food-Processing Initiative e.V. und die Private Universität Witten/Herdecke, haben ein ganzheitliches und weitsichtiges Konzept entwickelt, das dem Land in vielerlei Hinsicht zugute kommen kann.

Denn: Nur durch das ganzheitliche Zusammenwirken aller Beteiligten der Prozesskette steht am Ende ein Qualitätsprodukt. Nur durch Kommunikation, Kooperation und Innovation kann der Wirtschaftszweig in NRW gestärkt werden und die Herausforderungen der Globalisierung meistern. In diesem Sinne fördert das Land Nordrhein-Westfalen das zukunftsträchtige Projekt nrw tischt auf. Der Kongress.
Auf dass es künftig weit über unsere Grenzen hinaus heißt: Aus NRW aufgetischt schmeckt's!

Harald Schartau
Minister für Wirtschaft und Arbeit
des Landes Nordrhein-Westfalen